abstecher pølser

Auf den letzten Meilen Nordsee nehmen wir Abschied. Abschied von der Hochsee, von der Strömung, von der Tide, von den süssen Seehunden auf Helgoland und segeln ´gen Cuxhaven. Svea läuft mit 10.2 Knoten die Elbe rauf! Neben uns dicke Frachter auf Reede und so einige Pilotenboote, die die Cargos mit Endhafen Hamburg mit fachkundigen Lotsen „bestücken“.

Wir schleusen so ohne Trara in Brunsbrüttel in den NOK ein und lassen uns dann, im Gegensatz zur Hinfahrt mal Zeit für die vor uns liegenden 60 Seemeilen quer durch Schleswig-Holstein. Die erste Übernachtung verbringen wir direkt an den beiden grossen Schleusen zur Nordsee, in denen sogar nachts riesige Kreuzfahrer direkt neben uns geschleust werden. Tagsüber tuckern wir unter striktem Rechtsfahrgebot Richtung Gieselauschleuse – unser Tagesziel für die nächste Nacht… und es ist ein Traum. Bei null Wind liegen wir längsseits vor der Schleuse zur Eider. Keine Welle, kein Lärm – nur das Rauschen der Bäume, das Schnattern der Gänse und ein goldiger Sonnenuntergang. Leider darf man keine zweite Nacht dranhängen und wir fahren nun im Konvoi mit einem schwedischen Kap-Hoorn-Umrunder, der nun nach über sieben Jahren Weltbeseglung wieder nach Hause fährt, Richtung Ostsee bis nach Kiel. Die grosse Schleuse Holtenau allein für drei Mini-Sportboote – man sollte echt in der Nebensaison hier durch!

Doch wir können es nicht lassen – Abschied vom Segeln? Bitte doch noch nicht jetzt und wir rasen schlichtweg schnell mal eben nach Ærø. Ein Pølser auf dieser Reise muss doch sein oder? Ordentlich Ostwind weht, es ist kalt, die olle Ostseewelle ist ungewohnt kurz und ruppig und ich stehe mit meinen alten Skihandschuhen am Steuer. Wir hissen die dänische Gastlandflagge und dann beginnt die Odyssee. Finde eine offene Pølserbude! Es ist ausgestorben, wir liegen mit einem anderen deutschen Schiff komplett alleine am Steg und auch sonst scheint alles im Vorwinterschlaf zu sein. Doch zum Glück riecht es direkt am Hafen im herzig bunten Städtchen Ærøskøbing nach dänischer Wurst und Chrigi ist wohl heute der glücklichste (Besucher-) Däne aller Zeiten!

Nun geht’s zurück. Zurück in unseren Starthafen und ein bisschen freuen wir uns auch auf die Heringsstadt Kappeln morgen. Mast- und Schotbruch – und das wohl zum letzten Mal.


1 Comment

  1. Lotti says: Antworten

    Alles geht zu Ende, doch es muss nicht fuer immer sein! Kommt vorerst nach Hause um wieder neue Plaene schmieden zu können. Alles Gute Lotti

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