Anholt ist immer noch ein Traum in weiss. Wir kommen um halb acht im abendlichen Sonnenschein mit einer Armada von Booten aus den westlichen Schären an. Der 60 Meilenschlag war schön, aber wir sind auch fix und fertig. Und dann! Es liegen alle längsseits, anstatt an den Heckbojen. Der riesige Hafen, der eigentlich wohl bis zu 250 Booten Platz gibt, ist mehr oder weniger voll. Es sei denn man ginge ins Päckchen. Wir finden den fast letzt möglichen Platz, der eigentlich für 60 Fuss plus reserviert ist, dort uns die 15 Knoten Seitenwind aber nicht voll auf den Steg quetschen. Es ist Nebensaison und alle denken es kommt niemand mehr hier raus, so mitten ins Kattegat. Das Gegenteil ist an diesen Tagen mal wieder bewiesen. Wie dem kleinen Matrosen versprochen machen wir uns spät abends noch auf dem Weg zum Strand. Feinster Sand, gemacht für eine Sanduhr und glasklares Wasser. Wunderhübsch und so ganz ohne Steine ;) Wir legen einen Liegetag ein, saugen jeden Sonnenstrahl auf und mieten Räder.
Für die Überfahrt an das Festland Dänemarks achten wir mal nicht auf den Wind. Es gibt nämlich keinen. Egal… wir tuckern friedlich, aber zügig durch das riesige Offshore Windkraftfeld zwischen Anholt und Grenå, damit wir noch am Nachmittag Zeit haben dem Kattegatcenter einen Besuch abzustatten. Ab sofort wünscht sich Junior ein Haibuch! Toll war es! Inklusive Fütterung der beiden Seehunde Maia und Felix und der Kegelrobbendame Tulle, die dort in einem natürlichen Becken in der Ostsee wohnen dürfen.
Auf das hoffentlich nun im September verlassene Tunø freuen wir uns nun riesig. Wir kreuzen knackig mit Holeschlägen auf, svea kriegt endlich mal Salzwasser übers Teak, aber was ist? Der Hafen ist um 16 Uhr schon proppenvoll und es laufen bis in den Sonnenuntergang noch so viele ein, dass alle im Dreierpäckchen liegen. Alles dänische Flaggen! Und wir dachten die Saison wäre hier vorbei. Die Schweden sind uns rund um Göteborg motorend ohne Segel entgegen gekommen, ready zum Auswassern und die Dänen dagegen machen Wochenendtrips. So sieht’s aus unter den skandinavischen Seglern.
Die weiteren Windvorhersagen sehen wieder mal so aus, als MÜSSTEN wir zwingend durch den Kleinen Belt. 10 bis 15 Knoten West. Unsere Nachbarn auf Tunø stellen entsetzt fest, dass das ja gegenan wäre! Naja, svea findet es super Richtung Middelfart aufzukreuzen, da läuft sie wenigstens. Hoffentlich haben wir zumindest noch die Strömung im Sund auf unserer Seite. Junior erinnert sich an den Krebsfangsteg in Juelsminde aus dem letzten Jahr, fetzt mit Eimer, Angel, Kescher und Schinken bewaffnet allein den Steg hinab und platziert sich neben die anderen paar wenigen Kinder. Das Kinderprogramm ist geglückt!
Mit der Heimatwerft machen wir nun definitiv einen Krantermin ab – unsere Dame kommt am 15. September aus dem Wasser. Dann ist Schluss. So schnell fliegt ein Sommer vorüber! Wir schreiben während unserer letzten Segeltage eine To Do Liste, die nicht enden will. Ein paar mehrere Wehwehchen sind zu flicken, eine Diagnose und Lösung für unseren Autopiloten muss her und die üblichen Pflegemassnahmen sind zu erledigen. Das Wetter für die nächsten Tage sieht aber dafür wundervoll aus. Bis 26 Grad?!?!? Wir glauben es kaum und machen uns auf den Weg in die Südsee – in die dänische leider nur.