paldies aitäh danke?

In einem 16-stündigem Ritt nutzen wir die fast nicht untergehende Sonne nach Ventspils in Lettland. Die erste Hälfte motoren wir in den Sonnenaufgang – direkt vorbei an den beeindruckend hohen Raukar der Nordküste Fårös; die andere Hälfte wird bei bis zu 16 Knoten Nordwind mit Direktanlger gesegelt. Immerhin! Sogar Junior stellt fest, dass die Ruhe an Bord ganz toll ist, wenn der Motor mal aus ist. 99 Seemeilen zeigt die Logge, bedeutet einen Schnitt von 5 Knoten. Na ja, das ist wohl verbesserungswürdig.

Der Hafenmeister heisst uns abends um 21 Uhr noch persönlich willkommen und stattet uns mit Stadtplan und Segelführer von Estland und Lettland aus. Und so sind sie auch, die Letten. Mega freundlich und sehr hilfsbereit. Aber… wir verstehen nichts! Von lesen mal ganz abgesehen. Mit Hand und Fuß und Taschenrechner als „Rechnung“ auf dem Markt geht irgendwie alles.

Tõll und Piret, die beiden herzlich hilfsbereiten Riesen von Saaremaa empfangen uns in Kuressaare, dem Hauptort der grössten estnischen Insel. Ein herziges Städtchen mit Stadtpark, Burg und vielen Restaurants und Cafés wird an zwei Tagen von uns unsicher gemacht und wir laufen uns die Haken Wund. Erste gute Architektur lässt uns staunen, hier endlich mal Modernes und in Interpretation ihrer traditionellen Holzbauten.

In Köiguste liegen wir am längsten Tag des Jahres in totaler Bucht-Idylle in einer Privatmarina. Die Hausherrin nimmt uns die Leinen an und fragt, ob sie die Sauna noch anheizen soll. Ist inklusive in den Liegegebühren, aber wir sind so dermassen verschwitzt von der wieder einmal diesellastigen Überfahrt bei null Wind und Hitze. Wir hüpfen dafür tatsächlich vom Steg in die inzwischen 20.7° warme Ostsee, essen Fisch auf der Holzterrasse und Junior springt bis abends um 22 Uhr auf dem marinaeigenen Trampolin rum bis er todmüde in die Koje fällt.

Die beiden Fabelwesen begegnen uns dann ein zweites Mal auf der Insel Muhu in Form von Fährschiffen, die im Halbstundentakt das Festland mit den Inseln verbindet. Juniors wohl bisheriger Lieblingshafen! Für uns laut, irgendwie stinkend, aber mit dem bisher besten WifiJ. Es fahren aberhunderte vollgepackte Autos aus den riesen Dingern raus. Die Städte sind zur Mittsommer, dem Jaanipäev (Johannistag) vollkommen leergefegt. Wir sehen das – alle ab auf die Insel! Mal schauen, wo wir vielleicht doch noch eines der riesigen Lagerfeuer am 23. Juni bestaunen können.

PS: Estnisch ist noch weniger zu verstehen! Aber wir finden es toll hier!

1 Comment

  1. Kerstin says: Antworten

    Solch Bilder lassen uns Zurückgebliebenen mitreisen und vom schönen Norden träumen! Lieben Dank dafür aus OL

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