Wir sind auf dem Weg in eine andere See! 100 Kilometer auf einem 162 Meter breiten Kanal quer durchs Land. Grosse Pötte schieben sich an uns vorbei, die Schilfufer gleichen dem Greifensee, eine schöne Eisenbahnbrücke nach der anderen und rücksichtslos startende Fähren queren unser Bugwasser.
Nach zehn Stunden ruhigem Motoren erreichen wir Brunsbüttels überfüllten kleinen Yachthafen gleich neben der neuen Schleuse, aber entscheiden uns lieber für längsseits am Ausweichanleger zwischen Holländer und Schlepper Hans.
Hochwasser, Niedrigwasser, Strom Elbe runter- oder rauflaufend? Wie kommen wir nun wann am besten nach Cuxhaven? Der Abend mit Planung wird lang und sicher sind wir uns danach auch nicht richtig. Doch „warnende“ Emails der SY Laya bereiten uns wirklich um einiges besser auf die paar Seemeilen, die vor uns liegen, vor. Danke!
Und es ist tatsächlich so. 2-3m Welle von vorne, dazu 25 Knoten Wind aus West von vorne, 2-4.5 Knoten Strom mit uns… Wir laufen 8 Knoten over Ground bei Ebbe. Man glaubt es kaum! Eigentlich ein Graus. Doch wir fühlen uns sicher, obwohl Svea tüchtig Ihren Taufstrauss verliert und mit der Fockrollenanlage bei jeder fünften Welle komplett unter Wasser taucht. Erste Schadensbilanz: Frauke anfangs kurz ein wenig schlecht, Backbord-Positionslicht hängt nur noch am seidenden Elektrofaden, leichte Überschwemmung im Vorschiff durch vergessen gegangenes Schliessen der Lüftungshutze.
Mit dem Bug auf die Mole haltend schlüpfen wir dennoch mit enormer Geschwindigkeit und Ebbstromversatz in das ruhige Hafenbecken.
Wir sind da, in Amerika. Willkommen Tidengewässer.
Der Engel mit blondem Haar,
stand auf Deck und siehe da,
das Tor sich zur Nordsee öffnet langsam jetzt,
der Strom uns erfasst, uns nach Cuxhaven versetzt.
(by chrigi)
Meine Lieben
Ich suche vergebens die Svea auf der Karte in den Niederlanden!
Gut dass Ihr die Leinen im holländischen Hafen fest gemacht habt!
Nun schöne sonnige Ruhetage!
Kuessli Lotti
weiterhin viel glück, schönes wetter. Ahoi!
liebe grüsse Lotti und Yvonne