entschleunigt

Auf einmal geht irgendwie alles ganz langsam. Überquerungsstress und tagelanges Segeln am Stück adé. Keine Starkwindfront kann uns nun was anhaben. Wir ruhen aus in den vielen Tidenhäfen – bleiben auch mal einfach noch einen Tag länger, wenn die Windvorhersage fürs Weitersegeln nicht zu 80 Prozent stimmt;)

Uns wird bewusst, dass wir nur noch wenige Wochen haben bis unsere Reise ein Ende finden wird und umso mehr geniessen wir die Zeit, die wir noch auf der svea haben. Sie ist in den letzten 13 Monaten unser Zuhause geworden und es kommt jetzt schon ein wenig Wehmut auf sie wieder verlassen zu müssen. Wir überlegen fleissig, was wir noch alles sehen wollen. Es wäre doch schade, einfach zack zurück in heimatliche Gewässer zu stressen. Chrigi will unbedingt noch mal durch den Solent und nach Lymington rein – tja, dann machen wir das doch einfach, wenn wir schon in der Nähe sind. Sogar die Sonne zeigt sich am sonst eher trüben Himmel und unsere „Nordkoller-Laune“ bessert sich ein wenig. Hatten wir doch in den sechs Monaten unter der Äquatorsonne keinen Sonnenbrand, so brennt uns die Kanalsonne bei einer Wanderung nun eine leichte Röte auf die Stirn. Dabei sind wir schon nördlicher als Zürich.

Abends aber müssen wir zum Teil die Heizung anschmeißen – sie läuft ohne Meckern und wärmt unsere Füsse bei 14 Grad nächtlicher Aussentemperatur. Svea ist gedämmt, es wird kuschelig warm und so lässt es sich doch gemütlicher im Salon endlich mal einen dieser vielen vielen Filme schauen, die wir mitgenommen und auch im Laufe der Reise mit anderen Booten getauscht haben. Wir werden ein wenig häuslich und kosten unser nordisches Schiff nun ganz anders aus als das noch auf Bermuda oder den Azoren war. Auch schön!


 

2 Comment

  1. Michael S. says: Antworten

    Und in Zürich ging die Streetparade über die Bühne, bzw am Seebecken vorbei. Mich hat das Engadin für 3 Tage zum biken eingeladen, auf 3000MüM ist die Luft dann schon etwas Mangelware und einfachste Rampen werden zu grossen Hindernissen. Trotzdem war der Genuss enorm, der Montag im Flachland dann umso härter (mit all dem Gewicht der Luft :-)). Zürich freut sich auf euch. LG Michael

  2. Lotti says: Antworten

    Meine Heimreisenden, genießt die Zeit die noch verbleibt und besucht alles Sehenswerte. So schnell seid Ihr nicht mehr an dieser Kueste. Ist es nicht toll, wenn so viel Abwechslung Euren Alltag Versüßt? Der Blick in Eure kuschelige Kabine lässt bei mir etwas Wehmut aufkommen. Die Sonne und die Hitze haben sich etwas zurückgezogen, aber die Stimmung ist top!! Noch viele schöne Tage und Stunden wünsche ich Euch!

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