mitten in der mitte – tag 9 und 10

Position 14°10.513 ´N / 043°04.285 ´W
Die Sonne geht langsam hinter uns auf und zaubert ein wundervolles Farbenspiel an den Horizont. Wir machen den Motor nach 24 Stunden eintönigem Getucker endlich aus und geniessen die Stille. Das Wasser kräuselt sich bei vier bis sechs Knoten Wind leicht und es ist noch ein Hauch Dünung zu spüren. Doch das ist nicht der Atlantik, den wir seit August kennen.
Wir setzen zuerst die Genua und dann nachher den Blister, man vernimmt das ganz leise Rauschen einer Bugwelle und Svea läuft so knappe 2.5 Knoten. Unglaublich, dass acht Tonnen bei so wenig Wind überhaupt in Fahrt kommen. Wir könnten auch gleich die Luvtonne an der Ufenau bei der Tag- und Nachtregatta auf dem Zürisee runden, so friedlich und ruhig ist es hier.
Mitten auf dem Teich! Unser Plotter zeigt ein kleines schwarzes Bötchen auf weissem Grund. Über 1000 Seemeilen ´gen Ost und ´gen West kein Land. Bergfest, nur Svea mit Crew, ein paar fliegende Fische und ganz viel Wasser drumherum. Die Hitze des Tages kommt, Wassertemperatur 25.8°, der Himmel präsentiert ausser seinem klaren Himmelblau viele Passatwölkchen. Doch wo ist der Passat?
In der nächsten Nacht kommt er dann zum Glück wieder. Dieser Wind, von dem wir vor drei Wochen noch zu viel hatten. Skurril, dass wir nun mit Schwachwind kämpfen und trimmen, trimmen, trimmen, um das Bestmögliche aus Svea herauszuholen. Vorwindsegeln ist sowieso nicht eine ihrer Stärken und für Piet ist das auch noch zu wenig apparent wind, um uns zu steuern – so sitzt Christian satte 12 Stunden am Rad und ist im Regattamodus.
Es kreisen mal wieder Vögel über uns und einer von den plüschig weissen Tieren hat sich tatsächlich auf einen der Angelköder gestürzt und sich verfangen. Wir konnten ihn leider nur noch ertrunken davon befreien. Keinen Fisch an der Schleppangel, dafür diesmal halt einen Vogel oder gerne auch ein paar Klumpen Seetang;)

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