bananen bunkern

Unsere Vorbereitungen für unsere Transat fressen uns auf! Jeden Tag ein bis zwei ToDos von der Liste abarbeiten, dann aber mit gutem Gewissen streichen. Das ist unser Täglichbrot seit dem unser Besuch wieder in der Kälte auf den Weihnachtsmärkten unterwegs ist.

Rigg- und Segel checken, Menüs ausdenken und Einkaufsliste erarbeiten, Ölwechsel beim Motor machen und gleichzeitig feststellen, dass wir fast kein Kühlwasser mehr haben, Ankerkette noch mal markieren (sie ist jetzt pink!), unsere Not-Tonne mit den persönlichen Sachen ergänzen, eine Halterung für die neue Gasbottle konstruieren, das Satellitentelefon in Betrieb nehmen, sich durch die ganze Technik wurschteln, damit wir auf See auch an unsere Wetterdaten kommen, Berge an Wäsche waschen, um sie nach dem nächsten spontanen Regenguss “nass wieder abzuhängen”… und Bunkern, Bunkern, Bunkern. Lebensmittel, Unmengen an Trinkwasser, Diesel und Ersatzteile. Bloss wohin mit dem ganzen Zeug? Verstaut in der Bilge, Backskisten und all den diversen Schränkchen sollten wir es ja auch nach drei Wochen noch wieder finden können. Also machen wir sogar einen Stauplan! Und wir verewigen uns noch mit unserem Ein- und Ausklarierungsstempel – anstatt in unseren Pässen halt an der Mole der Marina Santa Cruz. Ein schönes und dazu noch endlich mal wieder kreatives ToDo:)

All das läuft aber irgendwie in einem Automatismus. Das müssen wir noch machen, jenes dürfen wir nicht vergessen… Viel schlimmer ist eigentlich die mentale Vorbereitung. Wir schlafen beide seit ein paar Tagen eher schlecht als recht. Es ist wohl die Nervosität, die sich breit macht. Jeden Tag startet ein weiterer Segler hier aus Santa Cruz über den grossen Teich und wir verfolgen die Regattateilnehmer, die wir kennen und schon seit über einer Woche auf hoher See sind. Wir lesen über das, was auf einen da zukommen mag, so mehrere Wochen allein auf dem Meer, über mögliche Wegpunkte, die beste Route, das zu erwartende Wetter und über die Vorbereitungen auf den Landfall mit all den Einklarierungshürden. Wir sprechen unsere Sicherheitsvorkehrungen noch mal durch, machen einen Plan, wo sich genau was an Saftey-Equipment befindet. Haben wir wirklich an alles gedacht? Genug Wasser, genug Ersatzteile von dem, was auch kaputt gehen kann? Hoffentlich wird keiner von uns krank oder verletzt sich … Bloss nicht dran denken, geschweige denn davon träumen. Träumen wir doch jetzt im Moment lieber von der Karibik!

 

 

1 Comment

  1. Claudia says: Antworten

    Hallo ihr beiden,
    ich wünsche euch eine ganz tolle Überfahrt in die Karibik!!! Ihr seid ja echt toll vorbereitet – jeder Zentimeter wir genutzt!
    Es ist einfach spannend auch Euch zu verfolgen (neben der mora)
    Ganz liebe Grüße aus Solingen
    Claudia

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