Position 24°52.967N / 19°41.319W
Windarm erkämpfen wir uns unter Autopilot die ersten Stunden in die Nacht hinein. Tankern und Frachtern ausweichend rollt sich Svea vorerst Richtung Gran Canaria – egal, wir sind froh endlich unterwegs zu sein.
Dann kam der Wind und die Diskussionen mit unserem Piet am Heck, in welche Richtung er uns denn steuern soll. Nein, nicht anluven, sondern Kurs Süd-West! Dazu schlagende Segel und eine nicht so gut aufgelegte Frauke – Hilfe, zwei Tage unterwegs und wir haben immer noch den Teide im Blick. Dazu schlafen wir die ersten Nächte fast gar nicht. Irgendwas klappert immer oder fällt zu Boden, das Schiff knarzt ein wenig, doch die Wellen, die an den Rumpf klatschen sind eigentlich das Schlimmste… und unser Piet braucht alle 45 Minuten eine Spezialbetreuung.
Der erste Bruch ist auch schon da, nachdem wir unser Genua-Ausbaum-System anstatt in der Theorie auch endlich in der Praxis anwenden, fliegt uns doch gleich nachts ein teurer Ronstan-Block um die Ohren. Überall Kugeln auf dem Deck! Zum Glück habe ich die Genuaschot meinem Bauchgefühl folgend noch gesichert. Zweimal gibt´s tolles Fleisch zum Znacht (Gemüse-Hackfleisch-Pfanne und ein grandioses Gulasch), die nächsten Wochen wird dann wohl vegi gegessen. Nun surfen wir mit 4.8-6.2 Knoten unter wolkenlos blauem Himmel dem Nichts entgegen, es stellt sich ein Hauch von Bordleben ein und Piet steuert gerade mal ohne Sonderbehandlung.