welcome to bermuda

… so begrüsste uns die Marinestation über Funk und nun sagen wir `Welcome Matthias`. Nach knappen 30 Stunden Reisezeit und zweimal Umsteigen ist unser neues Crewmitglied da. Wir holen ihn vom Flughafen ab und Matze bestreitet schon seine erste Dinghi Fahrt quer durchs Ankerfeld in St. Georges Harbour, leider im Dunkeln. Geguckt kann erst am nächsten Morgen!

Und das haben wir dann auch. Seit drei Tagen erkunden wir diese Mini-Insel. Streifen zu Fuss durch die gepflasterten Strassen von St. George´s, die gesäumt von Häusern mit weiss leuchtenden Steindächern und Schornsteinen einen Hauch von England hier in den Atlantik zaubern. Alle Fassaden, alle Mäuerchen sind quitschbunt gestrichen und wir fragen uns wie oft die Bermudianer, deren Business Outfit übrigens wirklich aus Bermudashorts, Hemd, Krawatte, Sakko und Kniestrümpfen besteht, das streichen müssen. Aber kein Blechdach weit und breit, kein Müll auf der Strasse, alles tiptop gepflegt.

Wir heizen mit der Fähre quer durchs nördlich vorgelagerte Riff, um uns am Royal Naval Dockyard die Aufbauarbeiten zum America´s Cup anzusehen…. und? Wir sehen tatsächlich diese fliegenden Katamarane im Training. Leider hat das ganze Veranstaltungsgelände noch zu, aber die beiden Tornadosegler sind trotzdem vollends glücklich und ich erstehe ein Original Artemis Shirt. GoGo Sweden!

Bermuda, entdeckt von Juan de Bermùdez natürlich mal wieder ein Spanier, ist flach wie ein Brett, besteht aus mehreren Inseln, die nur über Brücken miteinander verbunden sind. Die höchste Erhebung zählt ganze 79 Meter – wir befinden uns auf einem Riff – rundherum ist der Ozean bis 5000 Meter tief und der Wind pfeift durchs Ankerfeld. Und in diesem wird es langsam eng. Jeden Tag trudeln neue zukünftige West-Ost-Atlantikbestreiter ein und so eng wie hier geankert wird, sollten einige vielleicht ein paar Fender für die Nacht ausbringen;) Wir liegen hier unter Norwegern, Franzosen, Engländern, Schweizern, Dänen, Österreichern und alle wollen zurück nach Europa. Ist ja irgendwie ein gutes Gefühl.

Ein einziges Mal gehen wir essen. Burger und Fish´n Chips für je 18 Dollar plus 15% Service Charge! Waaaaaas? Im Supermarkt kriegen wir dann den absoluten Schock. Wir kaufen eine Palette belgisches Bier für 50 Dollar, bekommen aber netterweise einen Seglerrabatt von fünf Prozent. Grandios. Es ist also echt schweineteuer. Alles importiert, alles natürlich gekühlt, dafür freuen wir uns mal endlich wieder über ein Bier vom Fass. So ein richtiges Pint aus einem Pintglas. Wir denken nicht über den Preis nach, zücken die Visa und sind glücklich.

 

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