Tatsächlich… wir haben den ersten Arbeitstag in Züri hinter uns! Irgendwie unwirklich, aber auch erstaunlich normal und gewohnt.
Aber nun von vorne: Wir sind unter leicht deprimiert hängender Flaggenparade (kein Wind) in Kappeln angekommen, mit einer riesen To-Do-Liste im Gepäck und einem traurigen Junior an Bord, dem wohl bewusst wird, dass wir vorerst die letzte Brücke durchquert haben.
Die folgende Woche ist Sonne angesagt und wir räumen vier Tage lang das Schiff aus. Wir nehmen alles gefühlte fünf Mal in die Hand. Vom Auto auf den Steg, vom Steg ins Boot und vor allem wieder andersrum. Wir wussten gar nicht, was wir alles an Nichtbenötigtem ins Auto verfrachtet hatten. Nun aber ist alles trocken sortiert, versorgt, innen geputzt, poliert und gewischt.
Christian wird dann in der Halle noch zum Bootsbauer, zum Glück mit Materialunterstützung der Werft. Unsere Naht zwischen Blei-Kiel und GFK-Rumpf hat sich nun nach sieben Jahren sichtbar gemacht. Der eine sagt das, der andere was anderes. Hallberg Rassy selber meint das wäre nicht so tragisch, da zwei Materialien aufeinander treffen, also ist es eher eine optische Angelegenheit. Macht die Entscheidung, wie wir nun damit umgehen nicht unbedingt einfacher. Das Ergebnis – eine ausgekratzte Fuge grundiert und gefüllt mit Silikon – ist schlussendlich irgendwie nur mässig befriedigend, aber absolut kein Mangel. Svea bekommt weiterhin noch mal zwei neue Teakdeckpropfen, Gelcaotmacken werden gefüllt, Deck und Rumpf poliert, alle Fenster und sonstige Edelstahlteile sorgfältig gewienert, die leichten Kielabschürfungen vom „Auflaufen“ im Hafen epoxiert, der defekte Autopilot wird ausgebaut und nach Kiel gebracht.
Nach zwei Wochen Schuften und Ackern darf sie nun auf ihrem Winterliegeplatz schlafen und wir fahren tatsächlich ’gen Süd. Zum Abschied von den grossen Schiffen und Kränen, vom Wasser und vom Strand geht’s noch mal nach Hamburg an den Elbstrand und wir geniessen den Wasserverkehr und die Sonne.
Und nun? Zürich ist eng! So viele Leute auf einem Haufen! Uns fällt dieses Mal diese extreme Dichte auf in der wir leben… und flüchten gleich das erste Wochenende in die einsamen wunderschön spätsommerlichen Berge und auf den ziemlich leeren Zugersee mit vermissten Freunden… denn Segeln geht ja immer!
Seit heute läuft das Laufrad wieder… und unser Fazit der Reise folgt!