Position 15°01.351 ´N / 037°46.192 ´W
Sven, unser Bordvogel ist Dank Christianes und Dieters morgendlicher Verscheuchaktion davongeflogen – hinterlassen hat er leider ein elend verschissenes Teakdeck, das die beiden mühsam mit Salzwasser putzen. Dafür geht aber innerhalb einer halben Stunde eine 50cm Goldmakrele an den Haken und es gibt als Highlight endlich mal was „Richtiges“ zu essen. Dazu ist Piets Windfahne weg! In der Nacht flog sie bei der Winkelverstellung ins dunkle Meer. Zum Glück haben wir Ersatz, sonst wäre die nächsten 12 Tage per Hand steuern angesagt. Zu guter Letzt haben wir dann auch noch gröberen Schaden. Die Führungsschiene unserer Vorsegelrollreffanlage ist gebrochen. Die Männer versuchen sieben Stunden in gleissender Sonne und unter rollenden Schiffsbewegungen notdürftig zu flicken. Wir haben wirklich keine Ahnung wie wir das in Martinique repariert bekommen und so langsam glauben wir, wir sind die segelnden Unglücksraben.
Trotzdem ist die Stimmung an Bord ausgeglichen und wir leben tatsächlich nach fünf Tagen unseren Alltag. Die Luft, das Wasser, alles wird wärmer, das Bimini wird aufgebaut, wir backen die ersten Brote und erleben unseren ersten Squall mit Süsswasserdusche aus dem Himmel.
Nur diese von Osten kommende Flaute macht uns ein wenig Sorgen. Wir versuchen abzuhauen, Svea segelt bis jetzt tatsächlich erstaunliche Etmale von bis zu 152 Seemeilen. Ab Montag Abend sind nur fünf bis neun Knoten Wind vorausgesagt und es wird uns sehr wahrscheinlich wohl erwischen.