Liebe Franzosen, wir müssen uns bei Euch entschuldigen. In à la française haben wir Euch unrecht getan. Hier ist es schlimmer.
Im Norden haben extrem viele Schiffe inzwischen ein Bugstrahlruder und beim Anlegen werden diese vermehrt zum Wenden und Schiffmanövrieren verwendet.
Wir liegen friedlich in der Koje, barrrrrrrrr…barrrrrrrr… und uns platzen fast die Trommelfelle. Wir werden von ohrenbetäubendem Unterwasserlärm geweckt und hasten beide zur ersten Luke über unserer Matratze, um zu gucken, wer nun wieder einparkt. Fast hätte in Stralsund ein Motorbootfahrer unsere Heckflagge inklusive Windsteueranlage abgefahren.
Ein Crewmitglied steht mit einem Haufen Leine in der Hand und den Beinen eingeklemmt im Bugkorb, obwohl eigentlich ein Längsanleger das Ziel wäre. Alle anderen stehen mehr oder weniger tatenlos auf Deck, obwohl einer sogar einen Fender im Arm hat, ein anderer irgendwas schreit, währenddessen der Mann am Ruder nur mit Knopf aufs Bugstrahlruder seine Kiste steuert. Barrrrrrrr steuerbord, barrrrrrrr backbord, steuerbord, backbord. Die Schiffsschraube ist wohl ausser Betrieb und wir sind ein wenig ratlos. Nicht zu fassen. Da ist von der vierköpfigen Crew noch immer keiner an Land gesprungen. Zum Glück findet sich immer ein Opfer auf dem Steg, das hilft. Das nennt sich wohl Seemannschaft des Nordens.
Barrrrrrrr, barrrrrrrr…. ach schon wieder einer, aber zum Glück am Nachbarsteg. Die Schiffe laufen zumindest so früh ein, so dass ab 17h der Unterwasserkrach ein Ende hat. Bis zum nächsten Morgen ab 6 dann erstmal eine ruhige Zeit ;).