sommersause

Wir sind zurück und fühlen uns pudelwohl. Wir wissen sogar noch wo all` das Zeug an Bord verstaut ist. Hatten ja ein bisschen Bedenken, wie das so mit über einem halben Jahr Zürich im Gepäck sein wird.

Los geht’s bei null Wind auf die Hipsterinsel Bornholm. Wir wollen die BunaLuna Crew treffen und uns steht ein 170 Meilen-Nachtschlag vor. Mal Richtung Rønne an die Westküste. Wirklich null Wind – egal, dann tuckern wir halt vorbei an Fehmarn, an Gedser, an Rügen und kreuzen diverse Fährverbindungen von D nach DK von SE nach DK und kreuz und quer. Die hypermodernen Schnellspeedfähren auf zwei Rümpfen donnern mit 37 Knoten an uns vorbei. Ein romantisch schöner Sonnenuntergang in unserem Rücken, leckeres Geköchel auf dem Gasherd und eine Nacht, die gar nicht so lang sein wird. Der letzte helle Strahl am Himmel um ungefähr 23 Uhr und Chrigi berichtet von einem noch so grandiosen Sonnenaufgang schon um 4 Uhr morgens. Wir sind tatsächlich im Norden!

Bornholm ist der Hammer. Wir cruisen mit dem Bus quer über die Insel in den Norden nach Tejn und Allinge, durch Weizenfelder und vertrocknete Wiesen und verspeisen einen superleckeren Räucherfischteller und ein paar kühlende Biere. Die Hitze muss ja irgendwie bekämpft werden.

Wie der Zufall es dann so will sitzen wir abends unter Dänen beim Langbordmiddag, einem entspannten Themenabendessen (dieses Mal „Russisch“) vom wohl nicht ganz unbekannten Jamie Oliver Dänemarks. Zumindest sah er fast so aus.

Es ist alles bio, alles öko, alles eco, alles hipster. Alles kommt von der Insel, alles ist hausgemacht, alles hat schöne Etiketten und sogar der inseleigene Gin schafft es zu uns an Bord (danke Philip!). Unser BunaLuna-Svea Revival begiessen wir also mit Superbier aus dänischen Eichenfässern bei dänischem Ska-Hiphopgemisch, live wohlgemerkt. Schön war es! Fast wie auf den BVIs!

Ein weiterer Nachtschlag nach København zeigt uns mal wieder auf, dass wir uns auf dem Tümpel Ostsee befinden. Kein einziges Segler AIS Signal, dafür Frachtverkehr ohne Ende. Dazu noch überall diese Betonnung! Gefahrentonne hier, Fahrwassermitte dort, militärische Schiessgebiete und riesige Windparks. Es ist einfach nicht das entspannte Segeln mit Windsteueranlage, abwechselnden Wachen und ruhigem Schlafen. Immer muss einer gucken – irgendwie anstrengend. Zumindest haben wir östliche Winde von bis zu 16 Knoten und svea läuft. Wir machen im Amaliehaven fest, bezahlen horrende Summen Liegegebühr, sind aber dafür mitten in der City und geniessen einen Hafentag, Softis, Pølser ohne Ende und Sonnenschein in einem der kultigen Hipsterquartiere von Dänemarks Hauptstadt mit Rhabarbersaft von Bornholm. Was auch sonst ;)

Sowieso ist das ein Kaiserwetter. Wir tanzen im Badeklamotten auf dem Deck rum, verbrauchen unsere Karibiksonnencreme und haben sogar unser Bimini aufbaut. Wer hätte gedacht, dass wir das noch mal benötigen werden…

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