strömung ´gen ost

Diese Duschen! Der Hammer! Der Lymington Yacht Haven im Solent empfängt uns nach unserer Überquerung des Ärmelkanals überfreundlich britisch und mit Sanitäranlagen, die seinesgleichen suchen. Jeder hat sozusagen sein eigenes Badezimmer – fehlt nur noch die Sauna nach der schrecklichen nächtlichen Kälte im Cockpit! Draussen am Pier in diesem süssen kleinen Städtchen trinken wir ein gepflegtes Ale mit vielen vielen der segelnden Engländer und strecken unsere Köpfe in die Abendsonne. Das Solentsegeln ist wie auch auf unserem Hinweg ein wahrhaftiger Traum. Das Wasser glitzert ohne Welle, der Wind konstant und alles um einen herum kreuzt auf oder geniesst den Downwind-Surf. Zwischendurch mal ein Hovercraft mit 37kn Speed von der Ile of Wight ans „Festland“ und einige Containerfrachter mit Ziel Southampton. Wir schwören uns, dass wir noch mal wieder kommen…

Portsmouth ist Hauptsitz der Royal Navy und ein riesen Militärhafen. Da läuft doch tatsächlich morgens um 7 ihr neues Baby, ein ziemlich grosses graues Monstrum in ihren Heimathafen ein – der nigelnagelneue Flugzeugträger HMS Queen Elisabeth fast neben uns. Ganz Portsmouth ist auf den Beinen und wir durch die vielen über uns hinweg fliegenden Hubschrauber dann auch. Wir bestaunen Lord Nelsons HMS Victory, das Kriegsschiff aus dem Jahr 1765, das trockengelegt auf dem historic dockyard immer noch Flaggschiff des ersten Seelords ihrer Majestät ist. Aber eigentlich sind wir von dem schwarzen Carbon-Ding am Nachbarsteg in unserer Marina mehr beeindruckt. Endlich sehen wir die Hugo Boss von Alex Thompson nicht nur segelnd vor uns sondern im Detail. Eine IMOCA 60 mit Design von Konstantin Grcic. Geiles Teil! Wir drücken für die nächste härteste Einhandregatta um die Welt, die Vendée Globe, die Daumen –go british sailor go.

Wir nutzen immer brav die Tidenströmungen nach Osten, segeln ganz nah am eindrucksvollen Beachy Head vorbei,  kommen gut voran, doch dieser Militärwahnsinn der Briten verfolgt uns irgendwie. Gerade nach Eastbourne hineingeschleust und gerade noch so einen Platz fürs Wochenende bekommen, teilt uns der Marinamitarbeiter mit, dass hier die nächsten vier Tage das Airbourne, eine der weltweit grössten Flugshows stattfindet. Und schon zischt die englische Kunstflugstaffel red arrows mit ihren Düsenjets in Formation über unsere Köpfe. Verrückt.


1 Comment

  1. Lotti says: Antworten

    So viele tolle Erlebnisse, so viele Natur-Wunder dieser Welt werden Euer künftiges Leben nachhaltig beeinflussen! Ihr seid meine Helden zu Wasser und zu Land! Einfach toll! Bis bald zurück im alten guten Zuerich! Wir werden Euch mit Glanz und Gloria empfangen. Die Piratenbraut Lotti

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