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Nun hat sich unser B2 Visum doch noch gelohnt – vor Cruz Bay auf St. John in den United States of America kurz mal mit zehn Meter Kette vor dem Customs & Immigration geankert, Stempel abgeholt, eingereist! Schneller als gedacht.

Wir umrunden zusammen mit der BunaLuna die Nationalparkinsel St.John, kreuzen gegen den Ostwind auf, liegen in wundervollen Buchten in Natur pur, beobachten die langsam auf dem Grund dahinschwebenden Wasserschildkröten, surfen downwind im Norden wieder ´gen West. Ankern ist verboten, da Mr Rockefeller 1956 alles verfügbare Land aufgekauft hat, um das alles unter Naturschutz zu stellen. War das ein Gutmensch! Überall sind Mooringbojen gelegt, die in ihrem tadellosen Zustand inzwischen aber auch knackige 26 Dollar pro Nacht kosten. Eine Beachbar, ein Grocerystore oder Müllentsorgung gibt’s dafür aber auch nicht dazu. Der ehrenamtlich arbeitende Parkhüter auf seinem roten Segelboot weißt einen freundlich darauf hin, dass die Zahlung per Nacht auf dem schwimmenden Floss abgegeben werden muss und kommt noch mal extra zurück, um Chrigi klarzumachen, dass der Ober-Parkranger es nicht gerne sieht, wenn die Boje am Schiff hochgezogen wird;) Na danke, dann würde die weisse Kugel die ganze Nacht bei null Wind an unseren Rumpf knallen. Live in peace, young boy!

Nun sind wir also wahrhaftig im Burgerland und wir passen uns ziemlich schnell an. Essen wie jeder und jede um uns herum mit den Händen, trinken wie die Camper im Restaurant nur noch aus weichen Plastikbechern mit gaaaaanz viel gechlortem Eis, das eine Tischoberfläche voller Kondenswasser hinterlässt und schlürfen unsere Cocktails wie auf einer Kindergeburtstagsparty immer durch bunte Strohhalme. Und sowieso scheint es, dass hier die Tischmanieren kein Visum bekommen haben!

Nach all dem Schnorchel-Anker-Salzwasserstress freuen wir uns aber wie Kinder auf eine richtige Stadt – Charlotte Amalie auf St. Thomas ist das nächste Ziel. Das herzige dänische Überbleibsel bereitet uns schon eine kleine Vorfreude auf den Spätsommer in Europa. Erst 1917 sind die US Virgin Islands amerikanisch geworden, 200 Jahre zuvor war alles in dänischer Hand. Nicht vorstellbar, wir könnten hier nun in Dänemark sein. Wir bewundern schöne Backstein- und Holzbauten, geniessen super Espresso, den Autoverkehr, den wir von der ankernden Svea aus hören und sogar ein bisschen die vielen Kreuzfahrer um uns rum! Menschen hier und dort! Stadt halt! Im Frachthafen von St. Thomas sehen wir die ersten Frachter, die tatsächlich Segelyachten mit stehendem Mast auf ihr Deck laden und mit ihnen nach Southampton oder Genua fahren. Wir denken noch mal kurz über unsere Entscheidung, unsere Atlantikrunde auf eigenem Kiel zu vollenden, nach, doch sind beide davon überzeugt, die Richtige getroffen zu haben!

 

2 Comment

  1. Yvonne says: Antworten

    Hallo meine Lieben es freut mich, dass Ihr es doch ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten geschafft habt und dort sogar noch einen Hauch von Europa verspürt. Der Hamburger auf dem Foto sieht aber ganz toll und appetitlich aus. Ich verspüre direkt grossen Hunger. Also habt weiterhin viel Spass auf Eurer Entdeckungsreise und ganz liebe Grüsse sendet Euch Yvonne

  2. Lotti Manz says: Antworten

    Willkommen bei Praesident Trump!!
    Ich hätte Euch gerne in Southampton oder Genua als sailors von Europa in Empfang genommen, doch jetzt verfolge ich Euren nassen Trip über die Azoren! Gut Wind Lotti

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