porto o porto

Ohne Wind, dafür mit dickem dichten Nebel – so verliessen wir Baiona gen Portugal. Dass das Segelboot in Richtung Südeuropa zu einem halben Motorboot mutiert, erwähnt fast nie jemand. Ist das zu peinlich für des Skippers Ehre? Wir machen es uns im Cockpit trotzdem schön und fahren unter Autopilot Schlangenlinien um hunderte von Fischerfähnchen vor der Küste. Zwischenzeitig fiel die AIS Übertragung auf unserem Plotterbildschirm aus und das erste Mal seit dem Start hat sich die Anschaffung eines Radars gelohnt. Bewegt sich der rote Fleck oder nicht, auf uns zu oder von uns weg? So trainiert man unfreiwillig das Interpretieren eines Radarbildes bei ungefähr drei bis fünf Meter Sicht.

Die wundervolle Stadt Porto hat uns mit alter und moderner Architektur begeistert. Schon zweimal sind wir von der Marina Leixões mit dem Bus in die City gefahren und haben uns einfach treiben lassen…

Eng und steil ziehen sich die vielen Gässchen der Altstadt auf beiden Seiten des Flusses Douro hinauf und hinab. Zwischen all den bunt gefliesten Fassaden finden wir fast keinen Ausweg mehr, bis sich wieder ein Ausblick auf den Fluss und eine der vielen Brücken offenbart. Ja, diese Brücken… sie prägen ebenso das Stadtbild und lassen unterschiedliche hohe Ebenen für Metro, Auto und Fussgänger entstehen.

Wir gingen auf die Untergrundspuren der vielen Metrohaltestellen von Eduardo Souto de Moura, der als Schüler von Álvaro Siza Vieira wohl wirklich einiges gelernt hat. Denn das Gefühl für Licht und Schatten, Erschliessung und Kubatur haben wir bei den Siza-Bauten aus den 60/70ern rund um Porto mit eigenem Auge bewundern können. Das Piscinas de Marés, das in den Stein der atlantischen Küste gebaute Salzwasserbad oder seine Sozialhaussiedlung, die wir leider nur von aussen bestaunen durften.

Und Rem Kohlhaas verewigte sich mit seinem grandiosen polygonalen Betonkörper der Casa da Música. In ihm reiht sich ein Übungs- und Veranstaltungssaal nach dem anderen rund um den einzigen mit Tageslicht belichteten Konzertsaal der Welt. Das verwinkelte Innere aus samtweichen Sichtbeton, Glas und Aluminium hat uns schon Eindruck gemacht!

Mal sehen wann es uns weitertreibt, denn nun wird erstmal wieder am Schiff gearbeitet. Nicht, dass man den Eindruck bekommt, wir gucken uns laufend hübsche Städtchen an :)

 

 

2 Comment

  1. Annette says: Antworten

    Euer Projekt ist sehr spannend und mutig. Schön, dass Ihr mich durch Euren Blog daran teilhaben lasst und ich mich dadurch immer wieder an unser schönes Sabbatjahr erinnere.
    Danke und Alles Gute!!!

    1. frauke says: Antworten

      danke liebe annette! sonnige grüsse aus cascais portugal…

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