nordatlantik querab

… und es ist wirklich BLAUwasser! Der Nordatlantik nahm uns mit seiner typisch langen und tief dunkelblauen Welle kurz nach dem Auslaufen aus Falmouth direkt ein.

Wir starteten irgendwie ohne grosse Sorgen in die circa 450 Seemeilen, die vor uns lagen. Ich war zwar noch nie vorher mehrere Tage und Nächte auf See, doch Svea und wir waren ready to sail.

Solarpanel Nummer Eins wurde endlich noch montiert und liefert tatsächlich Strom. Die Mittelklampe erneut abgedichtet – das Ergebnis sehen wir beim nächsten Amwindkurs, Bullenstander eingerichtet, vollgetankt, alles seefest verstaut… und und und.

Und siehe da, wir sind nach drei Tagen und fünf Stunden in der Marina von A Coruña eingelaufen, ohne grossartige Probleme. Wir sind im Süden, wir sind in Spanien! Per Segelboot! Irgendwie irreal. Wachen und Ablösungen funktionierten tadellos, Christian kochte bei rollenden Schiffsbewegungen leckere bordtaugliche Menues und wir beide lagen das erste Mal bewusst im Cockpit, unsere Köpfe in die Sonne, unsere Augen auf das Meer oder in den Himmel gerichtet… und waren tiefenentspannt.

Nur der Wind war leider nicht der, der es sein sollte. Anstatt angesagten 10-15kn aus Nord mussten wir bei zum Teil nur 2-4kn doch den Motor anschmeissen. Doch besser so, als Starkwind auf der berühmt-berüchtigten Biscaya. Dazu kam noch, dass unser Windex auf dem Mast zwar Nordwind anzeigte, doch wir gemäss unserer Instrumente schöne 5.5 Knoten am Wind gen Süden segelten, wenn denn der Wind da war. Wäre ja zu schön gewesen, wenn wirklich alles astrein funktioniert hätte.

Und der Tiefenmesser zeigte mit einem Mal dann gar nichts mehr an. Das liegt aber daran, dass der Nordatlantik auf der Höhe von Brest von 300 Meter auf bis zu 4000 Meter abfällt. Vier Kilometer Wasser unter uns!

Eine Walsichtung (Christian stand senkrecht und nervös im Cockpit) und viele Delphine, die uns sogar bis in die Einfahrt der Marina begleiteten, Vögel, die mitten auf der Biskaya Pause auf dem Wasser machen… und sonst meilenweit kein Land, kein Frachter, kein Segler.

Bis uns der Funkruf der SY Mora aus den Socken haute. „Wir treiben mit Motorschaden gerade drei Meilen vor Euch in der Flaute.“ Ach du meine Güte! 40 Seemeilen vor A Coruña konnten wir Ihnen leider nicht wirklich helfen, haben Sie aber dann herzlich ein paar Stunden später am Steg empfangen. Zum Glück seid ihr auch heile da.

Nun ist Zeit für Flip Flops, kurze Hosen, Jamón Serrano, Vino Tinto, Pulpo und Gambas, Stadtbesichtigung und Easygoing!

 

7 Comment

  1. Yvonne says: Antworten

    Meine Lieben
    ich lese alle Eure interessanten Berichte und höre immer wieder die letzten Nachrichten von Lotti. Weiterhin gute Reise und viel Spass. Mit ganz herzlichen Grüssen – Yvonne

  2. pr says: Antworten

    so! jetzt seid ihr wohl definitiv “richtig“ unterwegs ;) die berichte lesen sich von mal zu mal spannender, und euer schwimmender untersatz scheint auch langsam voll funktionstüchtig zu sein! ich freue mich für euch und danke für die schönen fotos!
    bei der vorstellung von jamón, vino tinto, sagres und die meeresbrise um den kopf werd ich schon ein wenig neidisch… :)
    hebeds guet ihr zwei und gruäss us züüüri!
    pr

  3. Kristin says: Antworten

    Ihr Lieben- jetzt habe ich auch endlich mal die Einträge und Kommentarfunktion entdeckt ?, nachdem ich euch auf dem Europahandy nicht erreicht habe! Wir schicken euch ganz liebe Grüße aus Stuttgart- genießt das Wetter und schöne Leben nach den Strapazen! Alles Liebe von den Wolfs

  4. Sigi says: Antworten

    Wirklich ein Abenteuer, freu mich für euch! Sehr lebhaft geschrieben mit tollen Bildern, ich lebe ein wenig mit :-)…

    1. merci sigi! schön von dir zu hören… liebe gruess nach rägi

  5. lotti says: Antworten

    Meine lieben tollen Segler
    Die Nächte sind lang und einsam, doch wenn die Sonne aufgeht und ein neuer Tag erwacht sind alle Strapazen vergessen. Die Erde hat Euch wieder.
    Geniesst die neue Wärme und zieht Eure kurzen Hosen an. Jetzt beginnt die schöne Zeit.
    Seid ganz lieb umarmt von Eurer Lotti

  6. Manuel says: Antworten

    Hallo Ihr Zwei, dank Lotti habe ich den link auf Eure Page und finde sie perfekt gemacht. Dank der Technik konnte ich jeden Tag verfolgen wo ihr steckt :-) Ich wünsche nun für die nächsten steps schönes Wetter und passenden Wind. Gruss vom Zürisee Manuel

Schreibe einen Kommentar